Online-Publishing ESA IBS20

Online-Publishing ESA IBS20

Lösungen zu den ESA Einsendeaufgaben  Note: 1
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Lösungen zu den Einsendeaufgaben ESA IBS20 Online-Publishing

 

Ausgangslage:

Ein renommierter Wirtschaftsverlag überdenkt seine Geschäftsstrategie und die Ausrichtung des Programms. Dieses richtet sich an eine breit gestreute Zielgruppe mit Interesse an wirtschaftlichen Themen — an Unternehmer und Manager, an Selbstständige und mit zahlreichen Ratgebern auch an das allgemeine Publikum.

Eine spezielle Reihe, die im Laufe der Jahre auf über 100 Titel angewachsen ist und die bei den Lesern sehr beliebt ist, soll in Form eines Pilotprojekts neu positioniert werden. Einige der Themen: „Führen mit Zuckerbrot und Peitsche”, „Das erfolgreiche Geschäftsessen”, „Spaß mit Buchhaltung” oder „Wie schreibt man einen Businessbestseller?”

Die Bücher sind in Form von Kurzkursen zum Selbstlernen gestaltet, haben 80 bis 100 Seiten und beinhalten neben Checklisten und Formularen zum Ausfüllen auch Kopiervorlagen für die Praxis sowie jede Menge Tipps zum Weiterlernen.

Die gesamte Reihe liegt in digitalisierter Form (Druckvorstufe) vor. Die weiteren Umfeldbedingungen:

Der Verlag wurde von einem Konzern übernommen, unter dessen Dach bereits zahlreiche Verlage mit unterschiedlichsten Ausrichtungen versammelt sind. Es soll ein übergreifendes Internetangebot entstehen, das die Programme all dieser Verlage präsentiert und, wo immer es geht, dem Kunden/Leser/potenziellen Leser einen Zusatznutzen zu den Printprodukten bietet.

Der Verlag kooperiert mit einem Seminaranbieter, der unter anderem Seminare von Autoren besagter Reihe veranstaltet. Seminarteilnehmer erhalten die Bücher im Rahmen des Seminars als Teilnehmerunterlagen oder können sie zumindest dort käuflich erwerben.

Der Verlag konnte im Rahmen eines Förderungsprogramms für Jungunternehmer fünf Titel der Reihe in ein Spezialprogramm für Gründer ausgliedern, die Herstellung und der Vertrieb werden von öffentlichen Stellen und Sponsoren aus dem Bankenbereich gefördert bzw. gesponsert. Auch dazu soll ein Internetangebot eingerichtet werden. Im Rahmen des Förderprogramms werden DVDs für Junggründer erstellt, ein privater TV-Sender wird die Initiative mit einer eigenen Infosendung begleiten.

In einem Rundschreiben wurden die Autoren der Reihe, die durchweg schon mehrere Titel publiziert haben oder als Trainer, Unternehmer etc. tätig sind, nun von dem Vorhaben informiert, die Reihe mit Online-Publishing-Angeboten zu ergänzen und mit interaktiven Elementen auszustatten. Die Autoren wurden gebeten, Ideen einzubringen und Vorschläge zur Umsetzung des Vorhabens zu machen. Einige der Angesprochenen haben spontan reagiert und brachten interessante Vorschläge ein.

Als Projektleiter ist es nun Ihre Aufgabe, das Pilotvorhaben mit Leben zu füllen, Chancen und Risiken auszuloten und vor allem den wirtschaftlichen Gesamterfolg sicherzustellen.

Noch bevor Sie richtig loslegen können, erhalten Sie von einigen Vertretern die Rückmeldung, dass der Buchhandel einen „Kanalkonflikt” befürchtet.

1.          Was ist darunter zu verstehen? Wie können Sie darauf reagieren?

Die Diskussion wirft die allgemeine Frage auf, welche Kriterien aus Sicht der Geschäftsleitung erfüllt sein müssen, damit die von Ihnen favorisierten Online-Publishing-Aktionen nicht mit den übergeordneten Konzerninteressen oder denen der langjährigen Geschäftspartner kollidieren.

2.          Welche wichtigen Konzerninteressen sind zu berücksichtigen? Wer sind die Geschäftspartner und welche sind deren Hauptinteressen?

Der Verlag möchte die Reihe auf dem verlagsübergreifenden „Portal” präsentieren. Im Pilotversuch sollen einige Titel besonders hervorgehoben werden.

3.          Welche Möglichkeiten stehen Ihnen hierbei zur Verfügung? (Schauen Sie sich dazu auch die Webangebote einschlägiger Verlage an, wie z. B. Galileo Press, Addison-Wesley u. a.).

Zu ausgewählten Titeln sollen die darin enthaltenen Checklisten und Formulare online zum Download angeboten werden. Im Verlag entsteht eine Diskussion darüber, ob die Materialien frei verfügbar oder nur einem bestimmen Nutzerkreis zugänglich sein sollen.

4.          Welche Argumente könnten die beiden Kontrahenten für ihren jeweiligen Standpunkt haben?

5.          Welche Möglichkeiten der Zugangsbeschränkung kennen Sie? Nennen Sie mindestens vier Konzepte mit den spezifischen Vor- und Nachteilen!

Bei der Diskussion kommt rasch die Frage auf, welchen Nutzen das Online-Angebot für die bisherigen und zukünftigen Leser und Käufer haben soll. Wichtig sind ihren Vorgesetzten vor allem zwei Dinge. Einerseits muss gewährleistet sein, dass die Bücher, die ja weiter verkauft werden, nicht in ihrer Ausstattung verändert werden müssen. Das Eindrucken einer Registriernummer ist daher beispielsweise nicht durchsetzbar. Andererseits sollen die Online-Serviceangebote allen Buchbesitzern offen stehen, allerdings möglichst auch nur den rechtmäßigen Kunden.

6.          Wie kann nachträglich eine Zugangsbeschränkung aufgebaut werden, sodass nur Käufer bestimmter Bücher Zugang erlangen? (Die Bücher, die bereits verkauft sind, können natürlich nicht mehr modifiziert werden und die Käufer sind anonym!)

7.          Entwickeln Sie ein Bündel von mindestens acht Mehrwertdiensten, die Sie für die Leser online verfügbar machen wollen und die offline nicht oder nur unter enormem Aufwand realisiert werden könnten!

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Verlages soll ein besonders erfolgreicher Band der Serie für den Zeitraum von 10 Tagen zum freien Download in Form einer PDF-Datei angeboten werden.

8.          Was halten Sie von diesem Plan aus

a)           betriebswirtschaftlicher,

b)           rechtlicher und

c)           technischer Sicht?

Begründen Sie!

9.          Sehen Sie eine Möglichkeit, durch diese Aktion direkt zusätzliche Einnahmen für Ihr Projekt zu erzielen? Falls ja: Erklären Sie, was Ihnen dazu vorschwebt. Falls nein: Begründen Sie, warum dies nicht möglich ist.

Wenn es sinnvoll sein kann, Content kostenlos und ohne Zugangsrestriktionen bereitzustellen, dann ist es wichtig, über die verschiedenen Zielsetzungen nachzudenken, die mit der Bereitstellung von Content im Online-Publishing verbunden werden können.

10.      Beschreiben Sie mindestens fünf zusätzliche Aufgaben von Content neben der direkten Umsatzgenerierung.

Anlässlich der Vorstellung eines neuen, als „revolutionär” bezeichneten E-Book-Readers tritt der Erzeuger desselben an den Verlag heran, ob man nicht einige Titel als kostenpflichtigen Content zur Verfügung stellen wolle. Nach kurzer Beratung der zuständigen Abteilungen winkt der Verlag dankend ab.

11.      Welches könnten Gründe für die Ablehnung sein? Nennen Sie mindestens vier Problembereiche!

Durch die Kooperationen im Seminarbereich sowie bei den Banken und dem TV-Sender entsteht die Überlegung, einige Inhalte, die sowieso in digitaler Form vorliegen, einer zusätzlichen Verwertung durch diese Partner zuzuführen. Geplant ist eine „Content Syndication”.

12.      Beschreiben Sie, was unter Content Syndication allgemein zu verstehen ist und wie sie funktioniert.

13.      Beschreiben Sie die zwei unterschiedlichen Möglichkeiten, die sich hier für die Content Syndication anbieten. Welcher Fachbegriff fällt Ihnen hierbei im Zusammenhang mit digitalem Content ein?

Es bleibt abschließend die Frage, wie die Autoren beim Aufbau ganzer Verwertungsketten zu behandeln sind.

14.      Welche Probleme entstehen im Vertragsverhältnis Autor und Verlag durch solche nachträglich etablierten Verwertungsketten? Wie kann darauf reagiert werden?

Lösungsweg:

IBS20-XX1-A03

Diese Einsendeaufgabe wurde mit 100/100 Punkten und der Note “sehr gut” bewertet.